The Japan Times - Verteuerte und geschrumpfte Milka-Schokolade zur "dreistesten Werbelüge" gewählt

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Verteuerte und geschrumpfte Milka-Schokolade zur "dreistesten Werbelüge" gewählt
Verteuerte und geschrumpfte Milka-Schokolade zur "dreistesten Werbelüge" gewählt / Foto: Fabrice COFFRINI - AFP/Archiv

Verteuerte und geschrumpfte Milka-Schokolade zur "dreistesten Werbelüge" gewählt

Die "Alpenmilch"-Schokolade von Milka ist in einer Online-Abstimmung der Verbraucherorganisation Foodwatch zur "dreistesten Werbelüge des Jahres" gewählt worden. 34 Prozent der Teilnehmer stimmten dafür, den Schmähpreis "Goldener Windbeutel" an den Hersteller Mondelez zu verleihen. Er hatte den Preis für die Tafel "Milka Alpenmilch" von 1,49 Euro auf 1,99 Euro erhöht und kurz darauf den Inhalt von 100 auf 90 Gramm verringert.

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Im Ergebnis war dies eine Preiserhöhung um 48 Prozent, wie Foodwatch betonte. "Die Milka-Tafel ist ein Paradebeispiel für Shrinkflation, und genau deshalb haben die Verbraucher:innen sie zur dreistesten Werbelüge des Jahres gewählt", erklärte Rebekka Siegmann von Foodwatch. "Versteckte Preiserhöhungen sind eine immer beliebtere Masche der Lebensmittelindustrie."

Mondelez hatte bei der Nominierung für den Schmähpreis erklärt, die Kakaopreise und die Kosten in der gesamten Lieferkette seien massiv gestiegen. Insgesamt sei das Geschäftsumfeld "komplexer und instabiler als je zuvor". Um wettbewerbsfähig zu bleiben, habe das Unternehmen "wohlüberlegte Maßnahmen" ergreifen müssen. Das neue Gewicht der Tafeln werde auf der Verpackung angegeben, auch seien die Verbraucher in den Onlinenetzwerken informiert worden.

Foodwatch hingegen kritisierte, dass auf die Mengenveränderung nicht deutlich hingewiesen werde: "Auf der Vorderseite steht klein '90 g' - das sieht man im Supermarktregal dank der Kartonlaschen aber oft nicht." Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes seien die Schokoladenpreise zwischen Anfang 2024 und 2025 um rund acht Prozent gestiegen - Mondelez aber habe die Preise in diesem Zeitraum um bis zu 64 Prozent erhöht, betonte Foodwatch.

Auf Platz zwei der Online-Abstimmung mit 21,1 Prozent der Stimmen landete ein norwegischer Räucherlachs des Unternehmens Fish Tales, der laut Foodwatch von einem Lachsproduzenten stammt, bei dem es zu Tierschutzverstößen gekommen sei. Zudem könne die Herkunft des Lachses nicht wie beworben bis zur einzelnen Aquafarm zurückverfolgt werden.

Auf Platz drei im Rennen um den Goldenen Windbeutel wurde der Schokoriegel "Menstru Chocbar" des Unternehmens Innonature gewählt. "Mit Eisen, rotem Maca und Vitamin B6 soll er zum Wohlbefinden während der Menstruation beitragen, obwohl das für keinen der drei Inhaltsstoffe nachgewiesen ist", kritisierte Foodwatch. 17,8 Prozent der Abstimmungsteilnehmer hielten dies für die dreisteste Werbelüge.

Auf den Plätzen vier und fünf folgten die Rama Margarine der Flora Food Group und der Eistee Dirtea Glow der Rapperin Shirin David. Bei der Margarine bemängelte Foodwatch, dass sie mit der Angabe "100 Prozent natürliche Zutaten" beworben wurde, obwohl sie voller "Zusatzstoffe und industriell hergestellter Zutaten" sei. Shirin David bewarb ihren Eistee mit einem sichtbaren Glow-Effekt für "schöne Haut und Nägel".

Foodwatch vergab den Goldenen Windbeutel zum 14. Mal. Die Verbraucherorganisation engagiert sich seit langem gegen Etikettenschwindel und fordert verbesserte Kennzeichnungsregeln. Bei der Online-Abstimmung wurden in diesem Jahr mehr als 58.000 Stimmen abgegeben.

Y.Ishikawa--JT